Das ist mal ein Empfang. Vor uns steht lächelnd eine asiatische Schönheit. In ihren Händen hält sie ein Tablett mit Gläsern. Wir wollen schon nippen, da bittet sie uns noch etwas zu warten. Wie ein Alchimist kippt sie nämlich noch weitere Flüssigkeiten aus einem Reagenzglas hinzu, und schon verfärbt sich der Inhalt in unserem Glas lila. Schön. Und lecker noch dazu. Willkommen im So Bangkok.
Bei einem Willkommensdrink. Und mit der wohl spektakulärsten Aussicht in Bangkok überhaupt. Der Blick durch die bodenhohen Fenster der beeindruckend schönen Mixo Lounge mit Bar geht raus auf die grüne Lunge Bangkoks, dem Lumpini Park. Dahinter ragt die futuristisch die Skyline der Metropole in den blauen Himmel. Mich erinnert die grandiose Aussicht sofort an den Central Park in New York.
Wir checken ein. Auf einem großen Sofa sitzend, unseren köstlichen Drink schlürfend. Denn der Check In kommt zum Gast, so einfach ist das und so anders, So Bangkok. So cool. Eigentlich können wir uns kaum loseisen von der Aussicht, aber wir gehen ins Zimmer. Das Hotel hat sich von 5 Elemente inspirieren lassen und dabei wirklich nicht lange suchen müssen, denn alles, was das Haus ausmacht, findet sich direkt davor: das Holz, Wasser, die Erde des Lumpini Parks, das Metall der dahinter liegenden Skyline und das Feuer Bangkoks, die Hitze der Stadt aber auch die Schärfe des Essens. Die Elemente finden sich in den thematisch dazu passend eingerichteten Zimmern und in den anderen Einrichtungen des So Bangkoks wieder. Schlau. Anders. I like.
Wir sind in einem Zimmer mit dem Element Holz untergekommen und es passt. Ich fühle mich sofort wohl – obwohl das Zimmer mit den Atem verschlägt. Die Aussicht: wieder eine komplette Glasfront mit Blick auf Park und Skyline, die mich schwindelig werden lässt vor Glück. Ein Mac System steuert alle nötigen Informations-und Unterhaltungsprogramme in jedem Zimmer. Ich weiß zwar nicht, wer bei diesem Anblick überhaupt noch in den Flatscreen schauen will, aber schön zu wissen, dass man es könnte. Das Bad mit riesengroßer Wanne und separater Duschkabine ist ein Traum. Jeder Gast erhält ein kleines Täschchen „so her“ oder „so him“ mit allen Annehmlichkeiten für die Körperpflege. Ladies, vom Gesichtspeeling und Gesichtwässerchen bis hin zum kühlenden Fußgels… es ist alles dabei. Das habe ich bisher in keinem Hotel der Welt gesehen. Hammer. Einziger Wermutstropfchen: wie oft (ich frage mich warum) ist die einzige Steckdose im Bad links neben dem Spiegel angebracht und die Schnur vom Fön so kurz, dass man sich nur schwer direkt vor dem Spiegel die Haare trocknen kann. Da das ein wiederkehrendes Phänomen in Hotels ist, habe ich vorgesorgt und meinen eigenen Fön mit langer Schnur dabei. Wie dem auch sei, alles in allem sind wir sprachlos und wissen schon jetzt, dass wir die Gardinen nachts nicht zuziehen werden. Jede Minute des kostbaren Anblicks muss ausgenutzt werden!
Aus Neugierde auf die anderen Zimmer lasse ich mir das ganze Haus zeigen. Einige Bereiche sind noch nicht fertig, denn das Haus hat erst vor wenigen Monaten eröffnet. Aber ich sehe fast alles und staue, staune und staune. In einer Wasser-Element-Suite bin ich fast der Ohnmacht nah. Hier steht eine große runde Badewanne direkt an der Glasfront zum Park. Ein Traum! Selbst die Suiten der kühleren Elemente sind so geschickt designt und eingerichtet, dass man kein „kaltes“ Gefühl, sondern eher ein Empfinden von Klarheit und Ruhe in den Räumen hat. Wir ziehen weiter Richtung Spa: Hauptattraktion ist große Infinitypool ,der sich ebenfalls Richtung Park erstreckt. Umwerfend. Mittendrin ein malerischer Baum, der die Atmosphäre fast schon natürlich wirken lässt. Skurril. So anders.
Ich werde weiter durch das Haus geführt. Der Guest Relations Manager ist brüllkomisch. Er ist so begeistert von dem Haus und seiner Arbeit. Ansteckend. Er zeigt mir alle. Auch die sehr schicke Business Area, einen großen Ballraum mit eindrucksvollem Kronleuchter und im 29sten Stock das Park Society Restaurant & Bar. Das Konzept ist einfach aber simple. Die Küche ist offen und man kann einen Platz direkt am Chefstable buchen. Die Köche zeigen einem vorher einfach ihre beste und frischesten Zutaten – und dann wird man bekocht. Natürlich gibt es auch ein klassisches à la carte Menü. Als ich meine Nase in die Küche steckte, hingen die Köche gerade über der Speisekarte und diskutierten leidenschaftlich. Dazu diffuses seitliches Licht. Sie sahen aus wie Gangster in weiß, die gerade einen Plan aushecken. Lustig. Neben an die Dachterrasse, auf der man essen oder einen Sundowner trinken kann. Da wir nur eine sehr kurze Nacht hier sind, schaffe ich das leider nicht. Aber beim nächsten Mal! Die Lounge Club Signature im 25. Stock, die von Christian Lacroix inspiriert sein wird, sehe ich nur im Rohbau.
Die Beeidruckungstour geht weiter und wir fahren mit dem Lift nach unten, ins Feuer! Das ist die „normale“ Küche, bzw. das normale Restaurant des Hotel, dem Red Oven. Wobei auch hier überhaupt nichts normal ist. Ein beindruckender, überdimensionaler roter und daher namensgebender Herd dominiert den Raum, hier brutzeln Köstlichkeiten aus aller Welt, die man sich auf sein Teller laden kann. Dazu vielleicht en paar Antipasti oder guten französischen Rohmilchkse? Oder vielleicht doch lieber ein paar fein Sushi, weiter hinten im Raum? Ich nasche eine Praline aus der eigenen Herstellung des „Chocolabs“. Spätestens jetzt weiß ich, dass ich wiederkommen muss, um alles zu probieren. So Bangkok hat mich. Und zwar gewaltig. Bitte liebe Hoteliers dieser Welt. Kupfert ab. Macht es genau so. So macht Hotel Spaß. Urban, individuell und mit Köpfchen. Toll.
Nach der Hausführung zieht es mich wieder in die Mixo Lounge. Ich trinke einen Eistee und lasse die Eindrücke wirken, als plötzlich das Licht gedimmt wird und thailändische Musik erklingt. Das Guest Relations Team überrascht uns alle mit einem traditionellen Kerzentanz und zündet dabei die Kerzchen auf den Tischen an. Dazu spielt im Hintergrund Bangkok seine Rolle perfekt und auf die Minute pünktlich: schnell setzt die Dämmerung ein, und die Skyline erstrahlt in bunten Lichtern. Seufz. Wie schön!
Die Nacht ist kurz. Wohl wissend, dass wir eh schon um 3 Uhr aufstehen müssen, bekomme ich kein Auge zu. Nein, am Bett liegt es nicht – denn das ist wirklich sehr bequem. Auch an der Lautstärke nicht. Es ist so leise, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Es ist der Blick. Meine Augen starren auf die in der Dunkelheit funkelnde Skyline. Ich kann mich nicht sattsehen. Irgendwann fallen mir dann doch die Augen zu. Für wenige Stunden. Als wir gegen vier Uhr morgens auschecken, gibt uns der freundliche Mitarbeiter noch ein paar Tütchen in die Hand. Erst im Taxi schauen wir rein. Es wird schon hell. Oh Mann. Frische Sandwiches mit Rührei, frischer Obstsalat und ein Orangensaft. Das ist so nett. Und so lecker. So Bangkok, I like!
FAKTEN:
Lage: Direkt an der Metro-Station Lumpini Park. In der Nähe: Saladaeng Skytrain-Station, ca. 25 km vom Flughafen Suvarnabhumi (Bangkok International Airport) entfernt.
Preis: ab ca. 120 Euro.