Mann, was hatten wir uns auf diesen Urlaub gefreut! Endlich mal wieder New York! Schon dreieinhalb Jahre lag unser letzter gemeinsamer Besuch im Big Apple zurück. Es wurde also mal wieder Zeit. Wir hatten nicht nur das Glück, mit einem ganz neuen A380 rüber zu fliegen, sondern auch die Freude, bei unserem Freund und Bruder im Herzen Hans unterzukommen! (Schau hier: Der “Burger” Hans aus dem Ess-Experiment von Jenke!)Am ersten Tag haben wir es noch ruhig und recht gesund angehen lassen und sind nach einem Bummel durch das immer nobler werdende Soho zu Spring Street Natural gegangen. Wir hatten noch den löblichen, aber unrealistischen Vorsatz, in New York möglich gesund zu leicht zu essen. Und jeden Tag laufen zu gehen. Na ja. Auf jeden Fall gab es hier nicht nur ganz hübsche Aussenplätze (natürlich alle besetzt), sondern auch ganz leckere leichte Küche. Wir fühlten uns mit unserem Rote Beete Entree und unseren leckeren Salaten nach dem Lunch zumindest leicht und bereit für einen weiteren Schlender durch die City. Okay, als sündigen Nachtisch musste sich Angie noch einen kleinen Cupcake gönnen, aber die schmecken nun mal nur in NYC…
Einen Tag später ging es mit Hans und seinem kleinem Flugzeug nach Conneticut – nach Mystic, um genauer zu sein. Kennt noch jemand den Film “Mystic Pizza” mit Julia Roberts aus den 1980ern? Irgendwie war der bei mir hängen geblieben und ich fand, es wäre eine super Gelegenheit, dort hinzufliegen. Und es hat sich gelohnt. Mystic liegt direkt am Meer und scheint einem Bilderbuch über die amerikanische Ostküste entsprungen zu sein. Kleine Holzhäuschen, teils mit Veranda, weiße Zäune, gepflegte Gärten und grün so weit das Auge reicht. Die Pizzeria aus dem Film gibt es übrigens immer noch. Aber uns war nach etwas anderem. Am kleinen Flughafen hatte man uns das Restaurant S&O Oyster Company als bestes Fisch-Restaurant empfohlen. Nix wie hin. Es liegt direkt an einer hübschen Zugbrücke, und es war warm genug, um draußen zu essen. Die wirklich große Auswahl an frischem Fisch in allen Variationen machte es uns zunächst schwer, uns zu entscheiden, aber dann waren Austern, Hummersüppchen, Riesengarnelen, Lobster Roll und Lobster schnell bestellt und herrlich lecker. Zum Schluss noch einen wirklich traumhaften, warmen, hausgemachten Bread Pudding und wir waren glücklich.
Zurück in New York waren dann spätestens am darauf folgenden Tag eigentlich alle guten Vorsätze wie weggeblasen. Kein einziges Mal waren wir laufen gewesen – jetzt kippte auch noch das Wetter von sonnig auf regnerisch. Also musste ein kräftiges Frühstück mit fantastisch guten Bagels her! Danach ging’s ab in die City und nach einem kleinen Shoppingtrip durch diverse Läden zu einer überraschenden Einkehr in einen ganz bestimmten Laden. (Freund von uns wissen, was gemeint ist. Für alle anderen… es gibt da so einen Film mit Audrey Hepburn…). Auf jeden Fall musste danach mittags etwas gefeiert werden- und wie kann man das in New York besser als mit einem richtig guten, klassischen Burger??? Gleich um die Ecke der 5th Avenue haben wir Primeburger gefunden. Ein richtig alter, klassischer Diner, wohl um 1965 dort eingezogen – und seit dem wurde hier kaum etwas verändert. Entweder sitzt man an der alten Bar oder man schwingt sich auf eine der Bänke und klappt einen kleinen Tisch vor sich, auf dem dann klassisches Diner-Essen serviert wird. Die Bedienung in weißen Jacketts scheinen ebenfalls aus der good old times zu kommen. Aber das Beste: das Essen war hervorragend, lecker, frisch! So funkelte nicht nur die Hand von Angie, sondern auch die vier Augen der Reisefreunde.
Einen Tag später ging es nach Williamsburg in Brooklyn. Der Hype war immer noch da, allerdings kam der Trash gleich mit ihm. Wo noch vor dreieinhalb Jahren wirklich süße kleine Restaurants entlang der Bedford Avenue zu finden waren, scheint sich nur ein Billo-Asia Eckchen zu bilden. Wir haben es mittags bei einem nett aussehenden Thai ohne Vorrecherche probiert und waren bitter enttäuscht. Dennoch gibt es auch Erfreuliches aus der Ecke. Geht man am Wochenende die 7th Street Ecke Bedford Richtung Eastriver kommt man unweigerlich an einen der schönsten indoor Flohmärkte vorbei. Artists and Flea heisst dieses Mekka für alle, die auf Vintageklamotten, selbstgebastelten Schmuck und Nippes aller Art stehen. Innen mixt ein DJ heiße Platten, draußen gib es cold-brew ice coffee, der nicht einfach nur kalter Kaffee ist, sondern bereits kalt aufgegossen wird und dann 24 Stunden zieht. Folgt man der 7. Straße weiter Richtung Fluss, dann findet dort jeden Sonntag ebenfalls ein Flohmarkt, allerdings auf freiem Geländer statt. Hier trafen wir auf zwei nette Damen, die erst seit sechs Wochen zusammen Business machen – und Switzel verkaufen. Switzel, das ist ein wirklich leckeres Getränk nach alter Rezeptur. Hauptzutat ist blackstrap molasses, also Zuckerrohrmelasse. Dazu kommt noch Honig, Ingwer und Zitrone. Lecker! Wer da ist, bitte unbedingt probieren! WE LIKE!