„Man kann wieder nach Österreich reisen.“ Allein dieser Satz wäre ja vor wenigen Monaten nie von mir getippt worden. Aber nun ist die Welt eine andere. Corona hat unser Leben – und natürlich auch meines – stark verändert. Langsam aber öffnen sich die Grenzen wieder, und einhergehend gibt es Veränderungen in der Art, wie wir unterwegs sind. Ich bringe euch in den kommenden Tagen lecker aber sicher nach Graz und Umgebung. Dorthin, wo es vorher schon keine Horden von Touristen gab, und wo man jetzt mit viel Abstand, aber enorm viel Gastfreundschaft und leckerem Essen sicherlich ein paar Tage dem Alltag entfliegen kann.
Dennoch – bevor ich das tue: die wichtigste Frage vorab. Wie sicher ist es, in Zeiten von Covid19 nach Österreich zu reisen? Nun, ich bin natürlich kein Virologe, aber ich kann lesen – und würde das auch jedem vor einer Reise empfehlen. Auf den Punkt gebracht ist die aktuelle Lage (Stand 17. Juni 2020): sehr gut. Reisen nach Österreich sind seit kurzem wieder möglich, die Grenzen sind geöffnet, und es gibt aktuell kaum Neuinfektionen in Graz und dessen Bundesland Steiermark und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen.
Das Sicherheits-Konzept der Steiermark heisst „AHA“ – und steht für „Abstand, Hygiene und Alltagsmasken“, die aktuell in Österreich in öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken, Krankenhäusern und beim Arzt getragen werden müssen und dort, wo der aktuelle Mindest-Sicherheitsabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann. In Restaurants und Geschäften müssen demnach keine Masken getragen werden. Ein kleines Stückchen Normalität also. Die Neuinfektionen in der gesamten Steiermark können hier eingeschaut und beobachtet werden. Aktuelle Informationen vom Auswärtigen Amt zu Reisen nach Österreich bekommst du hier.
Aber damit zurück zum Thema. Ihr wisst ja, wie sehr mir gutes Essen wichtig ist, und wie sehr ich österreichische Küche liebe. In den kommenden Tagen nehme ich euch virtuell mit auf eine kleine kulinarische Reise durch Graz und Umgebung – werde euch ein paar leckere Ecken der Stadt vorstellen und auch Alternativen, falls ihr keine Lust habt, bei einem Besuch in Graz nur in Restaurants zu essen.
Heute aber fange ich ganz langsam zu Hause an. Mit einem Rezept, dass jeder als Einstimmung auf einen Besuch in Graz oder eben auch als Trostpflaster, wenn man gerade nicht verreisen kann, zu Hause nach kochen kann: ein traditionelles Steirisches Backhendl. Bei mir zuhause in Berlin knusprig gebacken. In den kommenden Tagen gibt es dann hier auf meinem Blog noch mehr Leckeres aus Graz und Umgebung.
Steirisches Backhendl
Zutaten für vier Portionen (im Video seht ihr die Variante für zwei Personen)
1 gutes Bio-Huhn vom Metzger eures Vertrauen, ohne Innereien
2 Bio-Eier
1 Tasse Mehl
200g Semmelbrösel
500g Schweineschmalz
2 Bio-Zitronen
Salz
Zubereitung:
Das Huhn in acht Stücke teilen (oder dies vom Metzger machen lassen) und von sämtlichen Teilen die Haut entfernen. Ok, hier zu eine kleine Anmerkung – im Netz streiten sich hierüber die Geister. Meine Grazer Freundin Su aber sagt, man solle die Haut auf jeden Fall entfernen, Also habe ich das gemacht und möchte es euch auch empfehlen. So wird das Huhn nämlich richtig knusprig.
Nun alle Teile des Huhns kräftig von allen Seiten salzen.
Das Schweineschmalz in einem sehr großen hohen Topf erhitzen und auf 170 Grad bringen.
Nun die Huhn-Stücke zunächst in Mehl, dann im verquirlten Ei und schließlich in den Semmelbröseln wenden. Ich drücke die Panade gern extra fest an.
Die Teile vorsichtig in das heiße Fett geben und zwar von dir weg. Im Video zeige ich diesen wichtigen Schritt.
Ich lasse die Teile nun unter Beobachtung und ständigem Checken und Anpassen der Temperatur ca 12 Minuten auf der einen, dann noch mal 8 bis 10 Minuten auf der anderen Seite knusprig braun werden. Mit einem Fleischthermometer prüfe ich dabei, wann die dicksten Stellen des Fleisches eine Kerntemperatur von mindestens 82 -85 Grad Celsius erreichen.
Dann nehme ich die Hühnerteile vorsichtig aus dem Fett und lasse sie auf Küchenpapier abtropfen.
Dazu gibt es hier bei mir in Berlin einen Kopfsalat vom Balkon, in Graz bekommt man dazu den knackigen Grazer Kräuterhäuptel, eine leckere heimische Salatsorte. Einen Spritzer Zitrone dazu und am besten noch etwas Kürbiskernöl – fertig!