Sehnsuchtsziel Rimini. Für viele werden da Erinnerungen wach, die sich ähneln: der lange Strand, die morgens noch akkurat aneinander gereihten Liegen. Die Bademeister, die immer so lustige Sprüche gebracht haben. Und auf die Papa ein beobachtendes Auge geworfen hat, wenn die “Bagnini” der Mama flirtend etwas hinterher gerufen haben.
Natürlich auf Deutsch, alle sprachen hier Deutsch. All das sind Geschichten, die ich zu Hauff von anderen gehört habe, als ich erwähnte hier hin zu reisen. Ich selbst kenne Rimini erst seit ich erwachsen bin. Als ich Kind war, waren ich nie mit meiner Familie hier.
Vor Jahren, bei meinem ersten Besuch in Rimini, bekomme ich nur den 15 Kilometer langen Strand zu sehen. Und damals war ich es, die mit den Bademeistern flirtete. Das Hinterland oder gar die Altstadt von Rimini bekam ich allerdings nicht zu Gesicht. Nun weiß ich, wie viel ich damals verpasst habe.
Die Altstadt von Rimini erkunde ich zu Fuß. Eine architektonisch. historische Mischung prägt die Stadt. Die Römer haben Rimini wie viele Städte schachbrettartig angelegt.
Die Prachtstraße, der Corso d’Augusto zieht sich einmal mitten durch bis hin zur Tiberiusbrücke. 2000 Jahre hat die Brücke auf dem Buckel – und amerikanische Touristen erkennt man hier daran, dass sich ihre Mimik deutlich verändert, wenn Ihnen ihr Guide das Alter verrät.
Der hochdotierte Filmproduzent Federico Fellini wuchs hier auf, immer wieder zitierte er in seinen Filmen die Schönheit seiner Stadt. Besonders nah kommen wir dem Meister tatsächlich auf einer Baustelle. Bald wird das Kino Fulgor renoviert sein. Hier saß Fellini als kleiner Junge und verliebte sich in die bewegten Bilder und seine Karriere nahm ihren Lauf.
Das „Dolce Vita“ ist zurückgekehrt in den Badeort und mit ihm besonders viele jüngere Gäste. Teutonengrill, das war einmal. Am Strand stehen nun Edelboutiquen und schickere Hotels. Und heute gibt es Streetfood-Feste, coole Restaurants und Bars (meine Tipps für die besten Piadine gibt es übrigens hier!), die berühmte „la Notte Rosa“ und eine Rückbesinnung auf die anderen Schätze von Rimini: ihre Kultur in der Altstadt und im Hinterland.
Und damit ist Rimini erneut zu einem Sehnsuchtsziel geworden. Aber ganz ehrlich: ich werde bei meinem nächsten, hoffentlich längeren Besuch trotzdem auf einen Flirt mit einem Bademeister hoffen. Ätsch.
Meine Reise nach Rimini war Teil der Kooperation mit iAmbassador und Emilia Romagna Tourismus. Meine Meinung über die Bademeister der Stadt bleibt davon natürlich wie immer unangetastet.
Ich war schon, von Sizilien bis Südtirol, oft in Italien. Da mich alles über Land und Leute interessiert, bin ich auch an guten Reiseführern interessiert. Doch nirgends sonst haben die Reiseführer wie in Rimini oder an der Riviera eine solch schlechte Aussprache. Angeblich wird kein Deutsch mehr an den Hotelfachschulen gelehrt und so muss man höchst konzentriert zuhören, “h” werden gar nicht gesprochen, fast alle Worte werden mit “e” oder “ene” beendet und um Zeit zum Überlegen zu bekommen, hört man sehr oft “okay” oder äää. Krönung war: “Oppene”. Bei aller Fantasie, ich kam erst darauf, als die Hopfenfelder in Sicht kamen. Wenn man auf deutsche Touristen setzt, sollte es auch mit der Sprache einigermaßen klappen. Die Speiseplände im Hotel italienisch, aber keiner kann es richtig erklären, was einem schmecken könnte. Pasta in(e) jeglicher(e) Form(ene) ist(e) klar(e), aber(e) dann(e) ??? Man kreuzt einfach etwas an. Hat man sich 1 oder mehr Stunden auf den Reiseleiter konzentriert, ist man geschafft. In der tschechischen Sprache gibt es nicht selten 3 bis 5 Mitlaute hintereinder, bis der erste Selbstlaut kommt. Da muss man eben zu Hause üben, bis man dieses Wort auch verständlich von sich geben kann. So müssten eben die Italiener das “h” auszusprechen lernen. Landschaftlich und kulturell ist Italien Spitze.
Rimini steht auch ganz oben auf meiner Reiseliste. Wenn ich deinen Beitrag lese, weiß ich auch warum 🙂 Dieses Jahr geht es aber erst mal in den Urlaub mit Familie nach Südtirol. Aber nächstes Jahr wird es hoffentlich Rimini!