Es soll ja immer noch Menschen geben, die meinen, mein Job wäre Urlaub. Meine Reise nach Austin aber beweist mal wieder das Gegenteil. Es war anstrengend, aber natürlich spannend! Drei Tage lang bin ich bei knapp 40 Grad von morgens bis abends durch die texanische Ausnahmestadt marschiert um die besten Tipps für Austin zu sammeln. Für euch und für einen Film für Condor, denn die Airline fliegt seit kurzem in die quirlige und sehr eigenwillige Stadt. Im Film sind übrigens auch Bilder aus Fredericksburg zu sehen, mein Bericht dazu findet ihr demnächst auch auf meinem Blog:
Die Anreise war dabei das einfachste: nach 11 Stunden und 30 Minuten (und aufgrund meines Jobs in der angenehmen Business Class von Condor) lande ich entspannt auf dem Flughafen von Austin. Ich bin auf dem Erstflug dabei und traditionsgemäß wird die Airline mit einer Wasserfontäne vom Airport begrüßt. Die hätte ruhig dauerhaft während meines gesamten Trips kommen können, denn es ist brütend heiß in der Stadt.
Abkühlung in Austin
Daher gleich DER TIPP für alle, die in Austin eine Abkühlung suchen: direkt in der City gibt es den genialen „Barton Springs Pool“, der wie der Name verrät aus einer Quelle gespeist wird und eine herrliche Erfrischung bietet. Hier darf man sogar – ganz untypisch für die USA – oben ohne ein Sonnenbad nehmen. Austin ist „weird“ , sag ich ja. Der Eintritt kostet für die Nicht Einheimischen 8 Dollar und wird nur bar entgegen genommen.
Essen & Drinks in Austin
Austin ist ein Food-Mekka. Es ist mir schwer gefallen, mich bei der Vorrecherche zu entscheiden, denn neben den etlichen, genialen Foodtrucks in Austin gibt es unzählige gute Restaurants. Zu meinen Highlights gehört die schöne „Hillside Farmacy“, die wie der Name schon verrät in einer ehemaligen Apotheke untergebracht ist. Nicht nur das Essen ist ein Fest, auch die Einrichtung kann sich sehen lassen. Für mich gab es hier ein ausgefallenes Frühstück.
Das „Elizabeth Street Café“ ist ebenfalls zu Recht schwer beliebt, ich habe einen schönen Platz an der Bar ergattert und von der Vietnamesisch-Französischen Karte ein leckeres Mittagessen bestellt. Und weil ich schon mal in Vietnam war, darf ich sagen: meine Gerichte waren durchaus authentisch. Ganz kostenlos dazu gab es wertvolle Tipps von den netten Barkeepern. Hier gibt es übrigens auch Stumptown Coffee, dessen guter Geschmack mir seit meinem Besuch in Portland einfach nicht mehr aus dem Geschmackssinn gehen will.
Im „Alta’s Café“ habe ich ebenfalls gefrühstückt – samt genialem Platz draußen auf der großen Terrasse und einem wachmachendem Iced Latte. Hier direkt am Colorado River kann man übrigens auch in ein Kanu oder Kajak steigen um die Stadt vom Wasser aus zu erkunden. Natürlich sollte dies im Sommer möglichst früh geschehen – sonst knallt die Sonne einfach zu sehr vom Himmel.
Ganz in der Nähe meines Hotels habe ich im „Moonshine“ gegessen. Das Haus an sich ist schon einen Besuch wert, es wurde im 19. Jahrhundert von einer deutschen Familie errichtet und diente ebenfalls früher als Apotheke. Heute gibt es hier eine moderne texanische Küche und für jeden Tisch verlockendes, kostenloses Popcorn als Snack. Für den beliebten Brunch (und auch sonst) kann man leider nicht reservieren, daher kann es auch mal zu Wartezeiten kommen.
Den wohl besten Old Fashioned Cocktail von Austin habe ich in der Bar „Half Step“ geschlürft. Die Drinks werden von Meisterhand gemacht und das Ambiente ist cool und lässig. Die Bar befindet sich auf der Rainey Street, einem der abendlichen Ausgeh-Hotspots der Stadt.
Kunst in Austin
Austin ist für seine unzähligen Murals bekannt. Bei meiner Vorrecherche bin ich auf eine geniale Map mit Ansammlung aller nennenswerten Graffitis gestoßen – die habe ich mir einfach gespeichert und bin ihr gefolgt. Und habe fotografiert was meine Kamera-Batterie hergab.
Kunst ganz anderer Art gibt es im kleinen aber feinen „Umlauf Sculpture Garden“. Der Name ist auf den amerikanischen Künstler Charles Umlauf zurückzuführen, dessen Skulpturen hier ausgestellt werden. Viele sind, typisch für Austin, sehr eigenwillig. Das sich küssende Paar allerdings hat mir fast schon das Herz gebrochen.
Shopping in Austin
Natürlich findet man die üblich verdächtigen großen Läden in Downtown. Mich aber interessierten eher die kleineren Läden – und die findet man in „SoCo“, auf der South Congress Street. Bei „Maya Star“ zum Beispiel werden feine Dinge von lokalen Produzenten oder auch ausgewählte Vintage-Stücke verkauft.
Für „Uncommon Objects“ gleich nebenan sollte man sich Zeit nehmen. Etliche kleine Nischen werden von einzelnen Sammlern bestückt – hier gibt es alles, was Flohmarkt-Liebhabern das Herz höher schlagen lässt. Einer von Ihnen ist Mike, den ich hier angetroffen habe.
Gleich gegenüber bei “Tom’s” habe ich nicht nur einen erfrischenden Kaffee auf der schattigen Veranda geschlürft, sondern mit einem Kauf von Schuhen etwas Gutes getan. Denn für jeden Einkauf spendet Tom’s an bedürftige Menschen. Der Laden ist zwar mittlerweile in vielen Ländern zu finden, aber der Erfinder Blake Mycoskie kommt aus Texas und hat in Austin studiert.
Touren in Austin
Eines meiner Austin Highlights war mein Abend mit Austin Detours. Die Firma bietet ganz individuelle Stadtführungen an. Ich hatte das Glück auf eine Music-Tour zu gehen. Mein Guide war der quirlige Jason Weems, der sich aus einem ganz besonderen Grund mit diesem Thema so hervorragend auskennt: es ist selbst Singer/Songwriter und bestens in der großen Musik-Szene in Austin vernetzt. Vor unserem Bar-Hopping ging es aber zunächst einmal durch die Stadt und untere anderem ins schöne Kapitol. Bei all den Insider-Infos hätte ich durchaus einen Podcast aufzeichnen können, denn Jason hat einfach viele spannende Stories über seine Stadt auf Lager und ist dabei extrem witzig. Live Musik haben wir uns dann im berühmten „Continental Club“ und im „The Skylard“ angehört. Genial!
Meine Unterkunft in Austin
Das Team von Visit Austin hat mich im Hilton Downtown untergebracht. Von hier aus hat man nicht nur einen umwerfenden Blick über die Stadt, sondern das Hotel liegt herrlich zentral, so dass man alle Viertel der Stadt in wenigen Minuten (per Auto) erreicht. Mein Zimmer war groß und der Service perfekt.
Herumkommen in Austin
Ich hatte keinen Mietwagen in Austin, ein folgenschwerer Fehler – und wieder auch nicht. Denn eigentlich ist es recht schwierig in Austin Parkplätze zu finden und überall gibt es Staus. Wenn man wie ich NICHT in den Semesterferien in der Stadt ist. Allerdings gibt es eben auch kaum nennenswerte öffentliche Verkehrsmittel. Normalerweise greife ich dann im Ausland auf Uber zurück. Allerdings gibt es diesen Service derzeit (Stand heute) nicht mehr in Austin. Andere Anbieter haben sich daher am Markt angesiedelt – allerdings ist nur FASTEN davon auch in deutschen Apple-App Store erhältlich. Das System funktioniert ganz einfach: man meldet sich mit einem Account an, bestellt einen Fahrer, wenn man ihn braucht und der kommt dann innerhalb weniger Minuten. Alle Fahrer sind registriert und meine waren sehr freundlich – mit sehr guten Autos. Bezahlt wird per App, entweder per Paypal oder mit der dort hinterlegten Kreditkarte.
Flug nach Austin
Wie gesagt fliegt Condor in die Stadt – zwei Mal wöchentlich bringt euch die Airline nonstop nach Austin in Texas und zwar immer montags und donnerstags. www.condor.com
Mehr Informationen über die Stadt gibt es bei Visit Austin.
Auf den Flug wurde ich von Condor eingeladen, meine Unterkunft hat Visit Austin übernommen.
Das SXSW Festival würde mir noch einfallen. Die Stadt ist ja ziemlich umtriebig in Sachen Kulturszene und speziell die Musikszene ist dort groß. Ich hatte letztes Jahr etliche Leute aus Austin getroffen und muss dort wohl mal vorbeischauen. Danke nochmal für den Reminder in Form dieses appetitanregenden Artikels!
Sehr cooler Artikel! Ich hatte ja keine Ahnung, dass Austin so speziell ist.
Wirklich gut zu wissen, denn ich werde Anfang nächsten Jahres wohl von dort in Richtung Südamerika weiterziehen.
Dank Deiner Tipps hab ich meinen Aufenthalt jetzt schon gedanklich um einige Tage verlängert!
Weiterhin eine gute Reise!
Marco
Hi Marco
Yep -Austin ist eine echte Ausnahme Stadt in Texas. Dran denken: ein Mietwagen ist ein Muss – damit könntest du auch ins süße Fredericksburg düsen, der Ausflug lohnt ich, ich war sehr angetan!
Bis bald hoffentlich!
Gigi
Da ich bald nach Austin ziehen werde, bin ich immer auf der Suche nach neuen Tipps und Erfahrungsberichten. Deine Empfehlungen werde ich auf jeden Fall einmal alle überprüfen 😉
Der Barton Springs Pool ist echt klasse, hier sollte man jedoch vorsichtig ins Wasser gehen, wenn man von der “niedrigen” Seite aus einsteigt, da die Steine hier extrem glitschig sind.
Toller Post, vielen Dank!
oh toll! Dann wünsche ich einen guten Umzug und eine tolle Zeit in Austin, Nick!!
Sehr gute Tipps und Erfahrungen. Vielen Dank dafür!