Es ist wirklich fürchterlich in Singapur. Das denke ich jedes Mal, wenn ich in der Stadt bin. Denn: hier gibt es so viel gutes asiatisches Essen, dass ich mich kaum entscheiden kann was und wo ich zuerst probieren möchte. Drei Tage habe ich mich dieses Mal durch die Stadt gegessen und die besten Tipps für Singapur mitgebracht. An meinem ersten Tag und nach einer kurzen Nacht im schönen Hotel Jen Orchardgateway habe ich natürlich Hunger. Es ist sieben Uhr und Frühstück muss her. Im Killiney Kopitiam gleich um die Ecke gibt es etwas auf dass ich mich seit meinem letzten Besuch in Singapur freue: Kaya Toast!
Kaya Toast ist das klassische Frühstück in Singapur. Kaya ist ein Brotaufstrich aus Zucker, Ei, Pandan und Kokos. Hört sich eigenartig an, ist aber wirklich delikat. Dicke Weißbrotscheiben werden auf einem Holzkohle-Grill geröstet, großzügig mit Butter und Kaya bestrichen und dann noch einmal kurz auf den Grill gelegt, damit die Zutaten etwas verschmelzen. Dazu isst man eigentlich noch zwei sehr weich gekochte Eier und trinkt Kopi, einen starken Kaffee wahlweise mit gesüßter Kondensmilch. Ich bestelle allerdings dazu einen Eiskaffee und eine Laksa, der zweite Frühstücks-Klassiker aus Singapur, eine scharfe, cremige Nudelsuppe. Ein Gedicht.
Gut gestärkt kann meine eigentliche Arbeit losgehen: die Tour durch die heiligen Hallen von Singapore Airlines. Aber schon kurz danach habe ich wieder ein kleines Hüngerchen. Der PR-Manager Stefan, der meine Tour bei der Airline vorbereitet hatte, auch. Also rein ins Auto und los. Eigentlich wollen wir das ABC Brickworks Hawker Centre besuchen. Ich hatte viel Gutes darüber gelesen, und Stefan war hocherfreut, denn es ist sein Lieblingsfress-Tempel. Essen ist in Singapur Volkssport Nummer 1 – und jeder hat hier seinen Lieblingsrestaurant oder Imbiss. Das Hawker Centre hat allerdings geschlossen, denn gerade heute ist Großputztag.
Gleich um die Ecke befindet sich das Alexandra Village Food Centre – Stefans zweite Wahl, also fahren wir dort hin. Getreu dem Motto: Vertrauen ist eben doch besser als Kontrolle, lasse ich Stefan bestellen. Und wenige Minuten später stehen frische Dumplins, ein Rührei mit Austern, eine dampfende Suppe und scharf beratenes Huhn auf unserem Tisch. Köstlich! Mehr geht allerdings heute wirklich nicht. Ich schleppe mich voll gefuttert ins mein Hotel und falle wohlig in einen frühen Schlaf.
Den neuen Tag beginne ich mit einem Frühstück in meinem Hotel Jen Orchardgateway. Halleluja, die Auswahl ist so groß, dass ich wünschte ich hätte vorher meinen Magen besser trainiert. Es gibt einfach alles: westliches Frühstück en Masse und asiatisches Frühstück aus etlichen Ländern des Kontinents. Ich schätze das Büffet hätte, wenn man alle Tischen aneinander reihen würde, satte 40 Meter Länge. Ich versuche bei ein paar Kleinigkeiten zu bleiben, denn Mittags steht die Verkostung der Gerichte von Singapore Airlines Chef Matt Moran auf dem Programm.
Und natürlich, wie soll es anders sein – bin ich am Abend erneut zum Essen verabredet. Das Skyscanner Team in Singapur will mich zum Essen ausführen. Für die Webseite habe ich während meiner kulinarischen Weltreise den neuen deutschen Instagram Account übernommen und höre, dass besonders ein Mitarbeiter ein echter Foodie sei. Und das stimmt. Gerard heißt der gute Mann, und er bringt mich in das Restaurant seines Vertrauens – zu Wee Nam Kee in der Thomson Road in Singapur.
Innerhalb weniger Minuten ist unser Tisch so voll, dass wir kaum noch Platz für unsere Teller haben. Und als wäre dies nicht genug, sagt Gerard dass wir unbedingt noch ein paar Häuser weiter ins Ah Chew Desserts gehen müssen. Denn dort gäbe es nun mal den besten Nachtisch. Natürlich können hier Zartbesaitete auch recht normales Desserts bekommen. Ich aber wähle etwas ganz besonderes: Durian – mit einer Puddingcreme. Wer Durian nicht kennt ist selber schuld, wenigsten einmal probieren sollte man die Stinkfrucht. Als ich vor Jahren Durian das erste Mal voller Angst gekostet habe, war ich sehr überrascht. Denn die Frucht schmeckt für mich eher nach einem feinen Obazda – und damit gut! Man darf nur einen Fehler nicht machen: nach dem Verzehr von Durian sollte man erst einmal besser nichts mit Kohlensäure trinken. Denn wer nach einer Durian aufstößt, hat wahrlich weder Freude noch Freunde.
Ich wiederhole den Fehler natürlich trotzdem, ein paar Schritte weiter im Nickeldime. Hier gibt es etliche Biersorten aus aller Welt. Und da ich ja neulich gerade erst in Oregon war, gönne ich mir ein Porter aus dem US-Staat. Lecker, aber wie gesagt: ziemlich dumm. Denn zehn Minuten später sitze ich im Taxi – auf dem Weg zur Cocktailbar Studio 1932 – und zum Absacker mit Chef Matt Moran. Geschlagene zwei Stunden kämpfe ich dort gegen die fiesen kleinen Bäuerchen an. Matt findet das saukomisch, bleibt aber tapfer an meiner Seite. An seiner Stelle hätte mich wahrscheinlich weggesetzt. Danke nochmal, Matt!
Immerhin scheine ich meinen kleinen Jetlag überwunden zu haben – und finde irgendwann Schlaf. Am letzten Tag pelle ich mich aus meinem gemütlichen Bett, um die Hipster Szene von Singapur zu erkunden. OMB Bacon ist meine erste Anlaufstelle. Ein Café, das sich ganz dem knusprigen Speck verschrieben hat. Meine Freundin Nina ist ein bekennender Bacon-Fan – und ich dachte, ich schau mir das Café für sie an. Aber: ganz Hipsterlike macht man erst um 12h Uhr auf, das wären dann noch zwei geschlagene Stunden.
Ich ziehe also weiter in die Haji Lane, einer kleinen Gasse voller Shops und Cafés, die ich schon einmal besucht habe. Im CAD Café serviert man mir einen starken Eiskaffee und einen zweiten echten Wachmacher in Form eines Koriander Wassermelonen Smoothies.
Aber irgendwas muss ich ja nun auch mal etwas richtiges frühstücken. Ein paar Häuser weiter entdecke ich das schöne The Pantry at Shop Wonderland und knabbere dort an einem winzigen Stückchen Thai Milk Tea Kuchen. Geht doch!
Aber noch ist meine Suche nach dem besten Essen in Singapur nicht beendet. Gleich um die Ecke soll sich ein weiteres kulinarisches Highlight befinden. Ich schlendere durch die langsam unerträglich werdende Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit, bis ich endlich da bin: im Restaurant Symmetry. Vor allem westliches Essen gibt es hier und eine gute Klimaanlage. Ich wähle einen simplen Salat und einen grünen Smoothie. Denn bei aller Liebe zum Essen in Singapur: irgendwann ist auch mal gut. Zeit für eine kurze Verschnauffpause, zumindest für ein paar Stunden. Schon am Abend geht es weiter auf kulinarischer Weltreise. Japan und seine Köstlichkeiten warten auf mich!
Meine Hotel Empfehlung für Singapur: das zauberhafte Hotel Jen Orchardgateway
Die Hotel Jen Kette ist in etlichen asiatischen Städten zu finden – in Singapur gibt es zwei Häuser. Von meinem Club Zimmer hatte ich, wenn nicht gerade Smog war, eine tolle Aussicht auf die Skyline der Stadt. Der Rooftop Pool ist groß und bietet Abkühlung von der enormen Hitze der Stadt. Die Club Kategorie ermöglicht dem Zugang zur Lounge, in der kleine Snacks und Drinks serviert werden sowie zum gut ausgestatteten Fitness-Center, das ich allerdings typischerweise nicht genutzt habe. Die Betten kommen von der Mutterfirma – der Luxushotelkette Shangri-La, die sicherlich auch für das sonst hervorragende und hohe Service-Level Pate war. Das angebotene Wifi ist schnell und zuverlässig, die Hotel Ausstattung modern, durchgestylt und wirklich schön. Das Hotel Jen Orchardgateway lag zudem für mich strategisch gut. Direkt neben dem Haus befindet sich die U-Bahn Station Orchardgateway. Und wie gesagt: das Frühstück ist der Hammer!
Mein Dank gilt den vielen Helfern von Singapore Airlines, die mir diese Reise ermöglicht haben und drei Monate mit mir am Konzept gebastelt haben. Singapore Airlines hat mich auf die Reise eingeladen. In Kürze erscheinen meine Geschichten auch im Bordmagazin der Airline.