Die Flugzeugtür öffnet sich. Willkommen am Flughafen von Singapur. Selbst die Klimaanlage im Jetty zum Terminal kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es draußen 37 Grad sind und die Luftfeuchtigkeit bei guten 85 Prozent liegt. Eigentlich viel zu warm für mich. Trotzdem freue ich mich wie Bolle. Denn nun beginnt meine kulinarische Weltreise. In 14 Tagen werde ich einmal um die Welt reisen.
Sechs Städte inklusive Singapur liegen vor mir und ich werde hauptsächlich mit einem beschäftigt sein: Essen. Eine kulinarische Weltreise in 14 Tagen … wer kommt eigentlich auf diese Schnappsidee? Ach ja, ich.
Schuld war und ist das gute Essen an Bord von Singapore Airlines. Ich weiß noch genau wann ich es zum ersten Mal davon kosten konnte: irgendwann in den 90er Jahren, auf dem Weg zu meiner Schwester nach New York, irgendwo auf einem Platz in der Economy Class. Ich war baff über die Qualität und den perfekten Service, und daran hat sich in den ganzen Jahren danach nichts geändert. Und obwohl ich dann später selber jahrelang in der Airline Branche tätig war, habe ich nie gewusst wie Singapore Airlines das eigentlich hinbekommt. Genau das will ich nun auf meiner Weltreise herausfinden.
Singapore Airlines beschäftigt weltweit Spitzenköche, die beratend für das Unternehmen tätig sind und vereint sie im “International Culinary Panel”. Acht internationale Köche, alle bekannte und respektierte Meister ihres Fachs, hochdekoriert und Stars in ihrer Heimat, bilden dieses Konsortium. Vier von ihnen werde ich auf meiner Reise kennenlernen. Meine Route führt mich von Frankfurt nach Singapur, von dort weiter nach Osaka und Kyoto, dann von Tokyo nach Los Angeles – bis nach New York. Und das immer ganz gediegen in der schönen Business-Class von Singapore Airlines.
Aber zunächst darf ich die heiligen Gourmet-Hallen der Airline in Singapur betreten. Das SATS, kurz für Singapore Airport Terminal Services, ist der Ort an dem täglich hunderttausende Speisen für die Fluggesellschaft hergestellt werden. Und hier treffe ich auch auf den ersten Starchef: Der sympathische Chefkoch Matt Moran ist gerade aus Australien zu Besuch. Drei Tage lang wird er in Singapur sein, um seine neuesten kulinarischen Kreationen vorzustellen. Wir verstehen uns auf Anhieb blendend. Matt ist witzig, kollegial, weit gereist und herrlich bescheiden. Und was mich richtig neidisch gemacht hat: er zählt unter anderem meinen All-Time-Hero Anthony Bourdin zu seinen Kumpels. Knaller.
Vor den wachsamen und extrem kritischen Augen des Food & Beverage Teams der Airline und der verantwortlichen Köche des SATS stehen etliche Gerichte, die Matt zu Hause kreiert und vor Ort hat nach kochen lassen. Nur eine Handvoll davon werden es in wenigen Wochen an Bord schaffen und Gäste wie mich glücklich machen. Ein wenig Anspannung liegt in der Luft. Matt ist Profi und Herr von über etliche mehrfach ausgezeichneten Restaurants in Australien und ist zudem dort auch TV-Star. Dennoch meine ich in seinem Gesicht etwas Aufregung zu erkennen, als die ersten Blicke über seine Speisen gleiten.
Ich habe mich mit ihm über das Catering Konzept unterhalten.
(Deutsche Untertitel bekommt ihr mit einem Klick auf “CC” unter dem Video.)
Dann, die Stunde der Wahrheit: die verantwortlichen Entscheider und auch ich dürfen probieren. Ich hätte mich in alle Gerichte reinlegen können. Und die Blicke rechts und verraten ähnliche Gedanken.
Sobald eine Entscheidung getroffen ist, werden die Gerichte noch in einer speziellen Druckluftkammer von Singapore Airlines unter Realbedingungen getestet. Die Kammer simuliert den Druck der in Flughöhe herrscht – und ist damit sicherlich eine der kulinarischen Geheimwaffen der Airlines. Denn: in so einer Höhe reagieren unsere Geschmacksnerven anders als am Boden. Genau daran werden die Gerichte von Singapore Airlines angepasst. Marktführende Sommeliers runden die Speisen dann mit entsprechenden Weinempfehlungen ab. Und schließlich wird die Zubereitung den speziellen Gegebenheiten an Bord angepasst. Denn die beste Gourmet-Nudelsuppe kann noch so perfekt hergestellt sein, denn wenn die Nudeln schon in der Suppe schwimmend kalt an Bord kämen, würden sie nach dem Erhitzen an Board nur noch schlapp vor dem Gast stehen. Eine Lösung solcher kleinen, aber schwierigen Details gibt es natürlich. Aber davon erzähle ich euch im nächsten Artikel, da mich Singapore Airlines tatsächlich in ihre Küchen gelassen hat. Sie konnten ja nicht ahnen, dass ich überall nach Kostproben fragen würde.
Mein spannender erster Tag endet wie es sich gehört: mit Matt und seinen Kochfreunden ziehe ich durch das nächtliche Singapur. Und erst dann wird mir klar, welch Prominenz da neben mir am Bierchen nippt. Mehrfach kommen wildfremde Menschen auf ihn zu, bitten um Fotos und Autogramme – und Matt macht alles entspannt mit. Noch oft wird mir das bei den Köchen, die ich auf meiner kulinarischen Weltreise treffe, auffallen. Kein Wunder also, dass das Essen an Bord von Singapore Airlines so genial ist. Es wird von wahren Meistern gemacht, die ihren Job lieben und für die die Qualität das Wichtigste ist.
Mein Dank gilt den vielen Helfern von Singapore Airlines, die mir diese Reise ermöglicht haben und drei Monate mit mir am Konzept gebastelt haben. Singapore Airlines hat mich auf die Reise eingeladen. In Kürze erscheinen meine Geschichten auch im Bordmagazin der Airline.