Ich muss gleich am Anfang einiges klar stellen. Kommt hier nicht her, wenn ihr auf Party aus seid. Kommt hier nicht her, wenn ihr mitten im Trubel wohnen wollt. Kommt hier nicht her, wenn ihr unkomplizierte aber volle Strände mögt. Wenn ihr Koh Phi Phi, Koh Lanta, Koh Samui oder gar Phuket liebt, dann werdet ihr euch hier nicht wohl fühlen.
Oonlee Bungalows ist mein Zuhause für zehn Tage. Sie liegen im Norden der Insel Koh Jum – dem Part der eigentlich Koh Pu heißt. Die zwölf einfachen aber liebevoll gepflegten Bungalows schmiegen sich an den Hang eines echten Dschungels. Es hat ein paar Tage Internetrecherche gedauert, bis ich dieses Paradies gefunden hatte, denn ich wollte es schön, bezahlbar und ruhig haben. Aber selbst in meinen kühnsten Träumen hatte ich es mir hier nicht so schön vorgestellt. Oonlee und die Insel Koh Jum entpuppen sich als Hauptgewinn für mich.
Unten am felsigen Hausstrand liegt man auf Holzplateaus und schaut hinauf auf das Meer und Koh Phi Phi. Links sind die Strände sandiger und leer, selbst in der Hauptsaison sehe ich nur wenige Menschen. Bis zum nächsten Dorf sind es fünf bis zehn Minuten per Moped oder Auto – über einen sandigen und steinigen -sagen wir- Feldweg. Die Schlaglöcher sind zahlreich, etliches Geröll liegt umher und tiefer Sand erschwert das Vorankommen. Erst im Dorf gibt es eine geteerte Straße. Das hält aber selbst die wenigen Urlauber, die unten im Dorf wohnen auch davon ab, an die einsamen Strände hier oben zu fahren. Herrlich!
Valerie und Oon sind für mich eher Familie als Hotelbesitzer. Schnell freunden wir uns an. Sie sind hilfsbereit und können viel über ihre ruhige Insel erzählen. Valerie schaut mich sorgenvoll an, wenn ich mal nicht aufesse (was selten genug vorkommt). Sie merkt sich sofort meinen Namen, weiß, was ich am liebsten trinke und hat schnell raus, was ich von der Insel erwarte: Entspannung! Mit dem jungen Alec, einem ihrer beiden Söhne, fahre ich ein paar mal zum Tauchen raus. Er arbeitet nebenbei bei Koh Jum Divers um seine Tauchausbildung zu finanzieren.
Aber zurück zu meiner Herberge. Selten habe ich so gut in Thailand gegessen. Die Thailändische Köchin Leo zaubert feine Köstlichkeiten, die sicherlich für einen Bib Gourmand von Michelin reichen würden. Thailändisch und Französisch wird hier gekocht. Das Frühstück hier ist weit mehr als nur der typische „Banana-Pancake“, ein Gericht was irgendwann jedem Thailand Reisenden aus den Ohren wieder rauskommt. Ihre Speisen werden wohl für ein Paar aus Deutschland das ich hier kennenlerne und das zum allerersten Mal in Thailand ist, zu einer Messlatte werden, die bei zukünftigen Thailand-Urlauben nur schwer zu erreichen sein wird.
Schnell habe ich meinen Lieblingsplatz im Restaurant entdeckt. Die Bank vorne, mit Ausblick auf den üppigen Garten durch den sich die steile Treppe hinab zum Meer schlängelt. Meine Essenszeiten verlängern sich mit dieser Aussicht auf die doppelte Länge. Da sitze ich mal schweigend starrend, mal lesend, knuddele die Hunde oder quatsche mit Valerie oder anderen Gästen. Heimelig.
Mein Bungalow aus Holz ist klein, aber fein. Ein Bett mit Mückennetz und eine kleine Kommode steht darin – und mein westliches Bad ist praktisch aber hübsch gemacht. Es gibt nur kaltes Wasser in der Dusche – aber wen stört dass, wenn es draußen 35 Grad sind? Mich zumindest nicht. Auf meiner Terrasse zum üppigen Garten lockt mich eine Hängematte, ein bequemer Sessel steht da und davor ein kleines Tischchen. Hier döse ich stundenlang. Die Ruhe im Resort ist wohltuend und legt sich wie ein Schutzmantel über mich. Das Rauschen des Meeres die paar Meter weiter unten tut sein Übriges dazu.
Unten in der “Bar”, die Gott sei Dank keine übliche laute Thailändische Strandbar ist, macht Rack die Drinks. Und wenn die wenigen Gäste versorgt sind, dann fragt er ob er sich zu einem setzen kann um den Sonnenuntergang neben Koh Phi Phi anzuschauen. Jeden Tag sei es hier so schön sagt er. Und ruhig. Und er ist froh wieder auf seiner Insel zu wohnen und hier zu arbeiten. Einmal hat er sein Glück und Arbeit auf Koh Phi Phi gesucht. „Aber da durfte ich nur die Bestellungen aufnehmen“, erzählt er. Und auf keinen Fall sonst mit den Gästen reden. Nach einer Woche ist er auf seine Heimatinsel Koh Jum zurückgekehrt. Nach Phi Phi will er nicht mehr zurück. Zu voll und zu hektisch sei es dort. Seine Freundin lebt in Holland, bald wird er sie besuchen. Es hat ein wenig Angst vor dem Essen in den Niederlanden und dem Krach, der ihn dort erwartet. Nichts gegen Holland, aber wer will schon aus dem Paradies weg?
Ich zumindest nicht. Und daher ist eines schnell klar: ich werde wieder kommen. Nächstes Jahr will ich gleich mal einen ganzen Monat bleiben. Man gönnt sich ja sonst nichts.Ach, eines noch. Über Oonlee gibt es ein herrliches, kleines Video, dass ihr euch unbedingt anschauen solltet!
Wow, liebe Angelika, da hast die Insel Koh Jum und das Oonlee-Resort ganz wunderbar beschrieben, ja genau Du hast uns aus der Seele gesprochen. Wir sind durch Zufall auf die Web-Site von Valerie und Oon gestossen und ich war schon verliebt in dieses Resort bevor die Reise überhaupt losging. Wir waren 13 Tage vom 11.-23. März in dieser traumhaften Anlage, vielleicht zur gleichen Zeit wie Du? Dieses Gefühl im Paradies angekommen zu sein können wir nur bestätigen, wir hatten ganz entspannte „lazy“ days und waren einfach nur glücklich. Dazu beigetragen hat auch das ausgezeichnet leckere Essen und natürlich auch der gute Rotwein, den Valerie hervorgezaubert hat.
Wir hoffen sehr das dieses Paradies noch lange so erhalten bleibt.
LG Mo
P.S. Die hübsche und nette holländische Freundin des Barmanns hat mit uns zusammen die Heimreise per Boot und Taxi zum Flughafen Krabi angetreten. Sie hat unterwegs Mangos für ihre Oma gekauft, die belegt damit einen Kuchen.
Hallo liebe Monika, ach wie herrlich! Ich war Ende Februar bei Valerie und Onn. Schön zu hören, dass Racks Freundin da war, bald fährt er zu ihr <3
Ich glaube fest daran, dass Koh Jum noch lange so bleibt, wie wir es vorgefunden haben – nächstes Jahr mache ich mir wieder selbst davon ein Bild!
Ganz liebe Grüße,
Angie