Es riecht verdächtig nach gebratenem Bacon. Ich blinzele von meiner Hängematte hoch und schaue nach links auf die Veranda. Tatsächlich: der Grill ist schon an. Wolfie der betagte Hund hat auch schon seine Nase gehoben. Gleich gibt es Essen.
Ich bin bei einem alten Freund zu Gast: Hans, der auch einen sehr deutschen Nachnamen trägt und doch durch und durch Amerikaner ist. In New York geboren und aufgewachsen, erst vor wenigen Jahren ist er seiner Familie nach Florida gefolgt und lebt jetzt im Sonnenstaat.
Wochenlang hatte ich mich auf das Wiedersehen gefreut – nicht nur, weil Hans im Prinzip zur Familie gehört, sondern auch weil ich ihn mag und mit ihm immer viel erlebe. Früher sind wir oft mit seinem Flugzeug von New York an die Ostseeküste geknattert oder haben zusammen Manhattan erkundet. Er hatte Freunde, die bei der New Yorker Polizei arbeiteten oder als Feuerwehrmänner. So durfte ich mal auf einem Polizeiboot um Manhattan jetten und auch mal eine echte New Yorker Feuerwache besuchen.
Jetzt lebt Hans direkt am Wasser in New Port Richey und ist damit sicherlich in seinen frühen 40er Jahren einer der jüngsten Bewohner der Region. Denn der Running Gag, dass Florida in Prinzip nur aus Touristen oder Rentnern besteht, stimmt irgendwie. Hans ist mein erster Stop auf meinen Roadtrip durch die Südstaaten der USA, hier will ich zwei Tage meinen Jetlag auskurieren und Energie für die anstehende Strecke sammeln. Im Supermarkt, als wir zusammen einkaufen, sehe ich hauptsächlich Menschen älteren Semesters. Wir sind hier auf der Suche nach ein paar wenigen, aber guten Zutaten. Denn: Hans macht den weltbesten Burger, kein Scherz. Manchmal träume ich sogar davon. Und wenn mich die große Burger-Sehnsucht überkommt, versuche ich, ihn Zuhause nach zu basteln. Es ist nicht das gleiche… aber immerhin….
Jetzt knurrt schon wieder mein Magen und der Baconduft wird intensiver. Wolfie fiept schon ganz aufgeregt. Am Vormittag waren wir mit Hans’ Waverunner auf eine kleine verlassene Insel gejettet – mit weißem Sandstrand und grünblauem Wasser. Gut, wenn man Locals kennt, die wissen wo die echten Paradiese zu finden sind! Ich schaue mir gerade wieder die Bilder von unserem Ausflug an, als ich endlich die Zauberworte höre. „Gigiiii! Burgers are ready!“. Jau. So schnell ist noch nie jemand aus der Hängematte gesprungen.
Und damit ihr vielleicht auch mal in den Geschmack kommt hier das
Rezept vom „Hans Burger“:
Gravy:
400gr frische grobe Bratwurst (im Orginial „American Breakfast Sausage“), 5 Scheiben dicken Bacon, 150gr Butter, 500ml Milch, etwas Mehl Burger Patties:
pro Person 200 bis 250gr bestes Steakrindfleisch, Worcester Sauce, Salz und Pfeffer
Dazu:„American Cheese“ oder anderer Käse, ich mag am liebsten Cheddar
pro Person vier knusprig gebratene Scheiben BaconBurger Brötchen, am besten selbstgemacht (zum Beispiel dieses Rezept) – zur Not reichen auch die fertigen, aber die zerfallen leider immerPommes – bitte richtig knusprig
Nach Belieben: Salat, Tomaten, Zwiebeln, Ketchup, Mayo etc.
Zubereitung: Das Fleisch der Bratwurst aus der Wurstpelle direkt in die heiße Pfanne quetschen und mit einer Gabel zerkleinern. Sobald das Fett austritt, gibt man zerrupfte Baconscheiben hinzu, rührt alles durch und wartet, bis das Fett weiter austritt. Wenn das Wurstbrät langsam braun wird und das Fett schmilzt, nimmt man die Masse aus der Pfanne, das Fett bleibt drin.
Dann kommen ca. 150gr Butter zum Fett in die Pfanne und dann noch etwa ein halber Liter Milch. Alles verrühren und heiß werden lassen, dann zuerst einen Löffel Mehl unterrühren und warten, bis die Sauce andickt. Bei Bedarf noch einen Löffel Mehl hinzufügen, die Sauce muss etwa Kleister-Textur haben, dann salzen und pfeffern, und das Fleisch wieder hinzufügen. Die Gravy ist jetzt fertig.
Burger: Zunächst das Rindfleisch mit Worcester Sauce, Salz und Pfeffer würzen, dann daraus dicke, etwa schwere Burger Patties formen und in einer heißen Pfanne oder auf einem Grill braten. Die Burgerbrötchen hat Hans aufgeschnitten und leicht mit Butter bestrichen. Darauf kommen dann auf jede Seite eine Scheibe Käse und zwei Scheiben gebratener Bacon!Alles in Grillnähe legen, damit der Käse ein wenig anschmilzt.
Die fertigen Burger auflegen, mit einem Kleks Gravy verfeinert und weiter nach Belieben mit Salat, Tomate, Zwiebeln etc. belegen. Wer nicht kleckert hat gewonnen!
Auf meinen Roadtrip wurde ich von CU Camper eingeladen, der Burger hat Hans spendiert 😉
Ich muss zugeben euer Hans Burger sieht sehr lecker aus, aber bei uns in Braunschweig gibt es auch einen sehr tollen kleinen und feinen Burgerladen in dem für mich die besten Burger der Welt gibt! Wenn ich aus meinem Urlaub wiederkomme gehts sofort dahin! mir fließt gerade das Wasser im Mund zusammen!
Der Burger sieht klasse aus und hört sich total lecker an! Ich werde den auch mal versuchen. Allerdings denke ich, dass er doch immer anders schmecken wird, als wenn man ihn direkt vor Ort bei Hans isst ;o)
Vor einigen Jahren habe ich meinen Job an den Nagel gehängt um zu reisen. Über 90 Länder habe ich bisher gesehen. Schau dich um und lass dich inspirieren!
Ich muss zugeben euer Hans Burger sieht sehr lecker aus, aber bei uns in Braunschweig gibt es auch einen sehr tollen kleinen und feinen Burgerladen in dem für mich die besten Burger der Welt gibt! Wenn ich aus meinem Urlaub wiederkomme gehts sofort dahin! mir fließt gerade das Wasser im Mund zusammen!
Ein wunderbarer Artikel mit einem Genießer-rezept! Genau richtig für richtige Genießer.
ohhh, herrlich. Die Westküste ist wunderschön in Florida!!! *neid*
Der Burger sieht klasse aus und hört sich total lecker an! Ich werde den auch mal versuchen. Allerdings denke ich, dass er doch immer anders schmecken wird, als wenn man ihn direkt vor Ort bei Hans isst ;o)