Es ist ein Weg der Räuber, der Ganoven, der Indianer und der Siedler. Die Geschichte des Natchez Trace Parkway steht genau deshalb auf meiner „To Drive“ Liste. Und: er gehört zu den „Senic Drives“ in den USA – Strecken, die einmalig schön sind.
Besonders interessant für mich, denn genau danach suche ich.
Aber zunächst komme ich in Natchez – der ältesten Stadt im Staat Mississippi – an. Die Sonne geht langsam unter, und ich suche in nach einem Parkplatz für das Wohnmobil.
Das ist überraschend einfach: Downtown ist fast ausgestorben. Die kleine Stadt schlummert. Es sind Ferien. Der Mississippi versinkt langsam im rotblauen Himmel und mir knurrt der Magen. Im „Biscuits& Blues“ soll es angeblich leckere Crab Biscuits geben, also nichts wie hin.
Der nette Kellner versteht mich nicht ganz, „Hoch“-Amerikanisch ist man hier nicht gewöhnt, man spricht mit schweren Südstaaten Akzent. Als ich nach dem Wifi Code frage, denkt er ich will einen Wein bestellen. Will ich aber nicht, ich muss ja noch fahren. Das Essen schmeckt, wenn es auch eher mittelprächtig ist. Es gibt die besagten Krebse in schwerer Sauce und danach Huhn.
Wie immer in den USA sind die Portionen gewaltig und so verfüttere ich lustigerweise mein “Doggy-Bag”, also meine eingepackten Essens-Reste, traditionell an eine mauzenden Katze – und fahre danach zu meinem versteckten Campingplatz vor der Stadt um sofort erschöpft in mein Bett zu fallen.
Meine Strecke am nächsten Tag ist gar nicht so lang: bis nach Starkville will ich kommen, aber ich weiß: ich werde ein paar Stopps einlegen. Denn der Natchez Trace Parkway, den ich statt Interstate oder Highway fahren will, erzählt viele Geschichten und bietet etliche Fotomotive. Vor allem direkt von der Windschutzscheibe.
Als erstes stoppe ich an einem kleinen Indianer Museumdirekt in Natchez. Nicht mehr viel ist übrig geblieben, aber das Museum bietet einen kleinen Einblick in das Leben dieses einst großen Indianerstamms. Eines ihrer Häuser wurde nachgebaut, einsam und verlassen steht es da. Das Museum ist klein, aber interessant. Dennoch finde ich alles zu unterrepräsentiert, wie so oft in den USA, die ihre brutale Geschichte einfach an die Seite kehren. Denn die Natchez waren einer der letzten Indianer Stämme, die hier angesiedelt waren. Den Forschungen nach bildeten sie ihre Gemeinschaft hier 700 n.Chr. und wurden nach etlichen Seuchen und vor allem Kriegen getötet und der Rest von ihnen vertrieben.
Dann geht meine Tagestour los. 444 Meilen ist der Natchez Trace Parkay lang und (mit Betonung) werbefrei, er führt durch schier endlos scheinende Waldgebiete, an Seen und Feldern vorbei. Mein heutiger Trip wird sich auf 228 Meilen beschränken.
Bunte Farben sind alles was ich sehe, außer wenige andere Gefährte auf der Straße – und ein paar Schildkröten, die sich mutig daran versuchen, die Straße zu überqueren. Einmal sehe ich im Rückspiegel Radfahrer die anhalten, um einer kleinen Schildkröte die Arbeit zu erleichtern und wahrscheinlich auch damit das Leben retten.
Die Farben, vor allem das ewige Grün, sind wahnsinnig beruhigend, aber auch recht einschläfernd, ich muss irgendwann eine Pause einlegen.
Also fahre ich an einen See, klappe meine Markise aus, schnipsele einen Salat, setzte mich vor mein Wohnmobil und glotze auf das Wasser. Besser geht’s nicht. Camperleben pur.
tatsächlich Bilder die Lust auf mehr machen! Die Krebse in der Sauce fand ich jetzt nicht so ansprechend aber vielleicht hatte der Koch ja nicht seinen besten Tag 😀
Tolle Bilder! Machen Lust selbst einen Road Trip zu machen!
Steht eh schon viel zu lange auf meiner Liste!
Es muss zwar nicht unbedingt Amerika sein – das Land hat mich noch nie so gereizt, aber entlang der fanzösischen Küste nach Portugal wäre so mein Favourit!
Vor einigen Jahren habe ich meinen Job an den Nagel gehängt um zu reisen. Über 90 Länder habe ich bisher gesehen. Schau dich um und lass dich inspirieren!
tatsächlich Bilder die Lust auf mehr machen! Die Krebse in der Sauce fand ich jetzt nicht so ansprechend aber vielleicht hatte der Koch ja nicht seinen besten Tag 😀
schöne Grüße aus Südtirol,
jan
Tolle Bilder! Machen Lust selbst einen Road Trip zu machen!
Steht eh schon viel zu lange auf meiner Liste!
Es muss zwar nicht unbedingt Amerika sein – das Land hat mich noch nie so gereizt, aber entlang der fanzösischen Küste nach Portugal wäre so mein Favourit!