Es gibt Mythen, die sind schnell geklärt. Wie der Mythos, dass sich die Elefanten in Südafrika an der Marula Baumfrucht laben und sich an den vergorenen Früchten betrinken. “Das stimmt nicht” wehrt eine ab, die es wissen muss. Kim ist unser Field Guide während unserer Safaris durch Südafrika. “Selbst vergorene Früchte haben so einen geringen Alkohol-Gehalt, dass die Elefanten davon über 1000 Kilo essen müssten, um einen Schwips zu bekommen”. Elefanten essen am Tag bis zu 350 Kilogramm Grünzeug. Mehr passt selbst in den hungrigsten Dickhäuter nicht rein. Eine andere Erklärung aber ist, dass die Tiere einen Zuckerrausch bekommen. Denn die Marula-Frucht ist süß. Überall hier stehen die Bäume in der Steppe. Un die Elefanten laben sich gern daran – aus diesem Grund wird der Baum wird auch Elefanten-Baum genannt. Man sagt, sie werden bis zu 1000 Jahre alt und tragen erst nach fünfzehn Jahren ihre goldgelben Früchte. Ihre Rinde dient den Einheimischen als Basis für Medizin. Eheschließungen unter dem Baum soll Glück und lange Liebe verheißen und gesunde Kinder bringen.
Kultivieren kann man sie nicht, die Bäume wachsen wild. Besonders gepflegt werden müssen sie auch nicht, sie sind einfach ein Geschenk der Natur. Seit Jahren sammeln die Einwohner hier frei die Früchte des Baumes. Sie machen eine Art Bier daraus, die Früchte gären in der Sonne und Alkohol entsteht. Irgendwann entwickelte eine Destillerie die Idee, einen Brand daraus zu machen. Der allerdings war stark und fand kaum Absatz. Erst als die Idee aufkam, den Brand mit einer sahnigen Creme zu mischen, war der Amarula geboren. Ein sahniger Likör. Ganz ehrlich: Ich hatte den vor meiner Reise noch nie getrunken. Aus einem einfachen Grund. Ich dachte, Amarula würde wie Baileys schmecken – und den mag ich einfach nicht. Dann auf unserer ersten abendlichen Safaritour, habe ich das Getränk zum ersten Mal direkt neben einem Marula-Baum gekostet. Der Drink schmeckt lecker. Süß, süffig, cremig. Mit dem Becher in der Hand, der untergehenden afrikanischen Sonne auf dem Gesicht und meinen nach möglichen heranschleichenden Löwen Ausschau haltenden Augen, kam ich mir ziemlich abenteuerlich vor. Fehlte nur noch Robert Redford. 🙂
Aber zurück zum Baum. Die Erntezeit ist kurz. Maximal von Dezember bis März reifen hier die Früchte heran. Dann fallen sie vom Baum, die Einheimischen sammeln sie auf und bringen sie zu den Sammelstellen von Amarula. Von hier werden sie direkt zur ersten Verarbeitungsfabrik gebracht, wo sie gereinigt und vom harten Kern getrennt werden. Wir haben den Ort besuchen dürfen und den Arbeiterinnen zugesehen und mit ihnen gescherzt.
Die Firma ist eng mit den Lokals verbunden und gibt zurück – natürlich werden die Sammler ganz normal bezahlt, aber Amarula ist auch vor Ort involviert, das Unternehmen hat eine wohltätigen Trust gegründet, baut Krankenhäuser in abgelegenen Regionen und hat eine Vorschule errichtet. Das alles hätte ich gern mit meinen eigenen Augen gesehen, weil ich solche Projekte sehr wichtig finde, aber es bliebt leider keine Zeit auf meiner kurzen Reise.
Was mein Herz hat höher schlagen lassen, waren aber zwei Frauen, die wir unterwegs getroffen haben. Mutter und Tochter, die gerade ihre Marula-Ernte für den Verkauf vorbereitet haben. Wir waren neugierig und fragten nach, ob wir sie fotografieren können. Wir durften. Sie luden uns auf ihren Hof ein. Selten habe ich so eine offene, herzliche und spontane Gastfreundschaft erlebt. Aber seht selbst:
Afrika, wieder einmal hast du dich mit deinen Menschen und Geschichten in mein Herz geschlichen. Ich möchte gern wiederkommen, beim nächsten Mal aber mit mehr Zeit, um mehr von deinen Menschen zu treffen.
Meine Reise wurde von Amarula unterstützt. Vielen Dank dafür.
hallöchen,
mensch du machst es mir echt schwer mit diesen ganzen tollen beiträgen über afrika. ich will da soooo lang schon hin. und dieses jahr hab ich wieder keine zeit für urlaub. aber andererseits ist es auch gut, dass du so viel über afrika schreibst, denn dann kann ich mich wenigstens für ein paar minuten nach afrika träumen. blog öffnen – beitrag lesen und wegträumen. kurzurlaub im web.
ich wünsch dir ganz viel erholung im urlaub und hoffe, dass wir uns bald mal wieder sehn,
hugs & kisses,
markus
😀 Afrika läuft nicht weg und man braucht immer etwas, worauf man sich freuen kann! Mach 2014 zu deinem Afrika-Jahr! Und danke für die lieben Wünsche – ich bin gerade noch bis Mittwoch in der Schweiz, dann schnell nach Hause und am Freitag sitze ich endlich im Flieger Richtung Sonne!
Auf ein baldiges Weidersehen!
Gigi
Pasop die Trap 😀 großartig!
Ja das ist Afrika … mit seinen freundlichsten Menschen die ich auf der Welt kennen. Sehr schön geschrieben mit tollen Fotos.
Grüsse Daniela