Kann man eine Stadt überhaupt in zwei Tagen begreifen? Eine Stadt wie Dubai? Ich sitze im klimatisierten Bus und fahre mit anderen Journalisten durch eine Wüste. Die TUI hatte ein paar Reiseblogger wie mich und viele Journalisten eingeladen, um uns ihr Programm für den Sommer 2013 vorzustellen. Dazu übrigens bald mehr. Draußen sind es 36 Grad. Kein grün zu sehen. Dafür Hochhäuser en masse, obwohl kein Zwang dazu besteht. Ist ja eigentlich genug Platz hier. Aber in Dubai will man hoch hinaus. Und modern sein. Darum Glas, Beton, Stahl, Glitzer. Höher – weiter – spektakulärer. Das sind meine Eindrücke, als ich nur kurz zum Fotografieren aus dem Bus aussteige und vor gigantischen und teuren Hotels stehe – oder mir öffentliche Strände anschaue, an denen es kaum Schattenplätzchen gibt. Meine ersten Eindrücke von Dubai sind also wenig positiv. Malls gibt es auch in Oberhausen und Magdeburg. Vapiano auch. Ein lokales Café finde ich nicht. Nur Starbucks. Wolkenkratzer haben mich bisher nur in New York interessiert. Und so vergeht mein erster Tag in Dubai zwar mit köstlichem Essen in schicken Hotels (im edlen „Le Palace“ und in meinem schönen „Palm Tree Court“) – aber ohne jede menschliche Begegnung.
Selbst auf den als altertümlich angekündigten Gold-und Gewürzmärkten finde ich nichts, was mich berührt. Nur Kommerz. Natürlich ist es beeindruckend, auf dem höchsten Gebäude der Welt zu stehen und hinunter zu schauen, aber was mein Auge sieht, reicht einfach nicht für meine Vorstellung von Urlaub.
Am zweiten Tag ändert sich meine Stimmung mit einer kleinen Begegnung. In meinem Hotel gibt es ein köstliches arabisches Büfett. Ein Reisgericht mit exotischen Gewürzen und zartem Lamm haut mich richtig vom Hocker. Ich frage beim Personal ob ich den Koch nach dem Rezept fragen darf. Und wenige Minuten später steht ein freundlich lächelnder Herr vor mir. Doukan Salim ist sein Name. Er nimmt sich Zeit für mich, diktiert mir das Rezept in aller Ruhe und nimmt mich dann einfach kurzerhand mit in seine Küche. Dort klärt er mich über die verschiedenen Gerichte der Region auf, lässt mich Gewürze kosten und seine Jabra oder Dolma, wie die gefüllten Weinblätter auch heißen auf die er zu Recht stolz ist. Mein Herz öffnet sich. Mal wieder über das Essen und einem Menschen, der es für mich kocht. Ich bin ein wenig versöhnt.
Am Abend geht es wieder in das höchste Gebäude der Welt. In Burj Khalifa – auf die Terrasse des Armanihotels, das uns zum Essen eingeladen hat. Ich bin noch skeptisch wie so oft, als ich höre, dass gegenüber die weltgrößte Fontänen-Show mit Musikuntermalung stattfinden soll. Alle halbe Stunde eine neue Vorstellung. Na ja. Kitschig eben. Aber als wir ankommen ist alles anders. Es läuft das dramatischte Liebeslied aller Zeiten. Whitney Houston „I will always love you“ und ganz zart fangen die Fontänen an, sich taktvoll in die Höhe zu schießen. Ich finde das rührend und denke natürlich an die vor kurzem verstorbene Sängerin. Klar: eigentlich geht es nicht schlimmer, aber: mir gefällt es trotzdem. Noch eine kleine Versöhnung mit Dubai.
Über Geschmäcker lässt sich streiten, darum kann ich abschließend feststellen: ich würde meinen Strandurlaub eben doch woanders verbringen als in Dubai. Natürlich ist die Stadt bestens dafür geeignet, bei 36 Grad draußen durch vollklimatisierte Malls zu schlendern und dort sein Geld für internationale Marken auszugeben oder um dem kalten deutschen Winter zu entfliehen und Sonne satt zu tanken. Mein nächster Urlaub allerdings wird wohl eher bei den neuen TUIReisewelten Scene, Lifestyle oder Nature zu finden sein. Und gern wieder – und dies möchte ich als Gelegenheit mal nutzen um Danke zu sagen – mit der durch und durch sympathischen tuifly.com Crew, die uns den 6 bzw. 7-stündigen Flug über professionell und mit viel Herz und Charme begleitet hat. Vielen Dank dafür und immer happy landings! Und ein großes Danke an die TUI, die im kommenden Jahr so viel ändern möchte, ich bin gespannt und werde euch hier einiges davon vorstellen. Und ein weiteres Danke schön an meine Blogger-Kollegen, mit denen ich viel Spaß und gute Gespräche hatte. Und auch an alle neugierigen Journalisten, die uns Blogger kennenlernen wollten ein herzliches Danke. Würde mich freuen, wenn ihr diesen Blogpost kommentieren würdet.
Mai alslama!
Disclaimer: Diese Reise wurde von von TUI gesponsert. Vielen Dank dafür. Mehr Fotos wie immer auf Facebook. Meine Meinung bleibt wie ihr sehen könnt dennoch wie immer die meine!
Ein wirklich schöner Bericht. Ich wünschte ich könnte so gut schreiben. ich war letztes Jahr auch in Dubai. Ich kann Dir einen super Reiseführer Dubai empfehlen, falls Du nochm einmal dorthin möchtest. Da findest Du vielleicht auch noch das eine oder andere, was ihr noch nicht angeschaut habt.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Toller Bericht! Ich bin dem #TuiDubai13 – Event fleissig digital gefolgt und kann dein Fazit verstehen. Strandurlaub in Dubai wäre wohl auch nichts für mich. Beim nächsten Flug nach Asien möchte ich aber den Stoppover in Dubai etwas verlängern, um doch einmal einen Einblick in diese verrückte Welt zu erhalten.
Hej Angie,
ich durfte heute deinem grandiosen Vortrag bei Blogst lauschen & habe mir anschließend deine letzte Karte geschnappt!
Da wollte ich doch direkt mal vorbeischauen (und vielleicht zukünftig auch bleiben) 😉 denn deine Erwähnung über die Reise nach Dubai (und der Rest erst recht) hat mich sehr neugierig gemacht.
Richtig schön find ich dein Erlebnis beim Abendessen in deinem Hotel. Bei der Hotelkette, für die ich noch bis vor einiger Zeit tätig war, würde man das als “In the know” Moment beschreiben. Und das Gefühl um solche authentischen Erlebnisse Gästen zubereiten, habe ich versucht den Mitarbeiteren zu vermitteln. Ich wäre stolz gewesen so einen Mitarbeiter wie Doukan zu haben.
Liebe Grüße & bis hoffentlich bald
Maria
Hallo Maria! ich bin jetzt Kartenlos :)))) Nein, schon neue bestellt. Schön, dass dir der Vortrag auf der BLOGST! gefallen hat. Ich glaube, die Blogst2013 ist schon in Planung – spätestens dann würde ich mich auf ein Wiedersehen freuen! Aber vorher verrate mir doch noch eins: was ist denn dieser “in the know” Moment genau und warum heißt der so???
Gut’s Nächtle!
Angie
Obwohl ich noch nie in Dubai war kann ich deinen Ausführungen verstehen – warum du nur wenig Symphatie aufbringen kannst. Ich glaube auch es würde mir ähnlich da ergehen und doch möchte ich diesen überschwänglichen Luxus, die gigantischen Gebäude und dieses von-allem-zu-viel gern mal selbst sehen und erleben. Auch deshalb freue ich mich über weitere Berichte von dir und den anderen Reisebloggern die dort waren.
Liebe Grüße
Christina
🙂 ja, das Feiern steckt mir noch in den Knochen… räusper…
Ich war ebenfalls einer der Journalisten, die dabei waren. Und ebenfalls Respekt! Endlich mal eine “starke” Truppe, die länger und intensiver Feiern können, als die eine oder die andere der anwesenden Pressesprecherinnen…..die können noch viel von Euch lernen!
Ich war einer der Journalisten, die dabei waren. Respekt. Guter Bericht, ich habe vorher nicht gewusst, was Blogger eigentlich machen. Du schreibst sehr gut und ich glaube, wir “normalen” Journalisten können viel von euch lernen. Das ist übrigens mein erster Kommentar auf einem Blog überhaupt.
Oh, vielen Dank, das freut mich! Bitte fleissig weiter Blogs lesen und vor allem natürlich gern meinen und die anderen, die in Dubai mit dabei waren. Einige Links direkt unter dem letzten Foto!